Deutsche Quarter Horse Association Rheinland-Pfalz/Saarland 

DQHA-RPS

Zuchtziel

„Es wird ein vielseitig verwendbares Pferd gezüchtet, welches für den Freizeit- als auch für den Turnier- und Rennsport geeignet ist. Neben der korrekten Ausprägung der rassetypischen Körperformen und Bewegungen, soll das Pferd harte Konstitution, Ausdauer, Gesundheit und Genügsamkeit besitzen. Besonderer Wert wird auf gute Charaktereigenschaften und ein gutartiges Temperament gelegt.“  Zuchtbuchordnung DQHA, Version 12.4.2014

 

Rassebeschreibung  „American Quarter Horse“

Größe: ca. 1,45 – 1,65 m Widerristhöhe (Stockmaß)

Farben: alle Farben gemäß REG 114 AQHA OFFICAL HANDBOOK

Kopf: kurz; keilförmig; kleine, feste Maulpartie; starke Ganaschen bei guter Ganaschenfreiheit; gerade Nasenlinie; breite Stirn; große, intelligente und freundliche Augen; kleine, feingeformte und bewegliche Ohren.

Hals: genügend lang,  leicht im Genick

Körper: Rechteckformat mit langer, schräger Schulter; kurzem, kräftigen Rücken mit guter Beckenanbindung; langer, abfallender Kruppe; nicht zu hohem Widerrist der weit in den Rücken hinein reicht; genügend Brustbreite und –tiefe; nicht zu lange Beine; starke Bemuskelung, besonders der Hinterhand.

Fundament: trocken, korrekt, nicht zu kleine Gelenke; kurze Röhren; harte Hufe

Bewegungsablauf: taktrein, harmonisch, flach, bei guter Tragkraft des Rückens, mit aktivem Untertritt und guter Beckenanbindung

Besondere Merkmale: gutartig; freundliches Wesen; angenehmes Temperament; nervenstark und intelligent


Auch heute wird die schnelle, bewegliche und äußerst trittsichere Rasse noch bei der Farmarbeit eingesetzt. Auf Shows sind die American Quarter Horses die dominante Rasse in Disziplinen mit hoher Geschwindigkeit oder Beteiligung von Rindern wie Reining, Cutting, Roping, Barrel Racing oder Team Penning. Auch aus Disziplinen wie Halter, Trail Riding und Western Pleasure sind sie nicht weg zu denken.  

Viele dieser Pferde machen auch im Springen und der Dressur eine gute Figur oder sind aufgrund ihres ruhigen Temperaments als Polizeipferde im Einsatz. Durch den angeborenen Cow Sense lernen die American Quarter Horses schnell. Meist erkennen sie die Absichten ihrer Reiter bereits im Voraus, so dass sie nur sehr wenige Hilfen benötigen und auch die schwierigsten Aufgaben fast eigenständig lösen. Ihre Entstehungsgeschichte machte sie zu leichtfuttrigen und sehr genügsamen Pferden.

Über die Jahre wurden die American Quarter Horses verstärkt für spezielle Einsatzzwecke gezüchtet, wenngleich die vielseitige Verwendbarkeit der Pferde noch immer im Vordergrund stand. Dadurch veränderte sich den Disziplinen entsprechend jedoch das Exterieur und Zuchtziel der verschiedenen American Quarter Horse Typen.


Zuchtrichtungen

Der berühmte Three Bars (Foto: Orren Mixer/ Archiv AQHA) hier im Alter von etwa 21 Jahren. Dieser Hengst hatte mehr Einfluss auf die Entwicklung des American Quarter Horse als irgendein anderer seiner Zeit. Unter seinen Nachkommen waren Spitzen Racehorses ebenso wie großartige Cutting, Reining und Roping Horses. (klick für weitere Infos)

 

 

Foundation Horse/Stock Typ

Der Stock Type entspricht dem seit fast 200 Jahren geltenden Rasseideal, oft auch als  „Steel Dust Type“ bezeichnet: kleine Ohren, kräftige Kiefer, kurzer Rücken, kräftig bemuskelte Hinterhand, schräge Kruppe mit tief angesetztem Schweif, kurze Röhren und Fesseln; kräftige, breite Schultern, gute Gurttiefe; lange, geschwungene Unterlinie.  

Die Pferde sind sehr beweglich und trittsicher auch im unwegsamen Gelände. Dieses Exterieur entstand über die Selektion auf Leistung (form to function). Diese Pferde gehen auf die 11 Gründerhengste zurück und tragen in der Regel nicht mehr als 20% Vollblutanteil, mit Ausnahme der Blutlinie des Gründerhengstes "THREE BARS", der ein reiner Vollblüter war.

Typische Blutlinien: KING P-234


                                                                 Foto: King Ranch


                                                                                                    Smart Little Lena, Foto: Manion Ranch

 

 Cow Horses

Die mittelgroßen Cow Horses sind oft eng mit Tieren des Foundation Typs verwandt. Unerlässlich für die Arbeit am Rind sind Mut und der Cow Sense. Diese Eigenschaften machen sie auch zu idealen Freizeitpartnern.  

Die Pferde sind äußerst schnell und wendig. Mit fast schon katzenartigen Bewegungen, einer Erbschaft des bedeutenden Cutting-Vererbers DOC BAR, sind sie in der Lage Rinder eigenständig zu bewegen und kontrollieren.  

Häufige Blutlinien: FRECKLES PLAYBOY, SMART LITTLE LENA, PEPPY SAN BADGER


Reining Horses

Die kompakten und flexiblen Reining Pferde zeichnen sich besonders durch ein gutes Galoppiervermögen und eine abfallende Kruppe, die das Unterschieben der Hinterbeine und somit die Sliding Stops erleichtert, aus.  

Bekannte Blutlinien sind HOLLYWOOD DUN IT und MR GUNSMOKE, wenngleich einige gute Reiner durchaus auch den Cow-Horse-Linien entstammen.

                                                                                                                       Hollywood Dun It, Foto: AQHA

 

Ranch Horses

Ranchpferde zeichnen sich besonders durch ihren Cow Sense und ihre Beschleunigungskraft aus. Flache Gänge, ein kurzer Rücken mit langer Unterlinie und abfallender Kruppe erleichtern den Pferden schnelle, wendige Manöver und Stops. Eine breite Brust mit entsprechender Gurttiefe bildet die anatomische Grundlage für eine gute Ausdauer. Gute Ranchpferde sind ca. 1,53 m groß und wahre Allrounder.


Pleasure und Hunter Typ

Die Pferde dieser Disziplin haben sich am stärksten vom ursprünglichen Stock Typ weg entwickelt. Der Pleasure und Hunter Typ ist großrahmiger, schmaler und ähnelt vom Exterieur mehr den Englischen Vollblütern. Die Bewegungen sind flacher. Die Oberlinie ist flacher mit einer kräftigen Hinterhand.   

Eine bekannte Pleasureblutlinie ist z.B. ZIPPO PINE BAR

 

 

                                                                                                                             Zippo Pine Bar, Foto: AQHA

 

Halter Horses

Pferde der Disziplin Halter sind in der Regel besonders korrekt gebaut, sehr stark bemuskelt und entsprechen dem Zuchtziel des American Quarter Horse nahezu vollständig.

Im Gegensatz zu den USA gibt es in Deutschland so gut wie keine reinen  Halter Pferde. Deutsche Halter Champions sind gleichzeitig gute  Performance Pferde.   

                                                   All Time Leading Sire Impressive - übrigens ein Großsohn von Three Bars

 

 

                                                 Bekannte Blutlinien: IMPRESSIVE, TWO EYED JACK


Rennpferde

Der Rennpferde-Typ ist größer (1,53 – 1,63 m), gleichmäßiger bemuskelt mit langen, kräftigen Beinen und eher kurzen Röhren, schräger Schulter, langer Unterlinie und ausgeprägter Kruppenmuskulatur mit tiefer Behosung und zu Gewicht und Größe passenden Hufen.  

In den USA hat der Rennsport mit American Quarter Horses eine große Bedeutung. So ist das höchstdotierte Pferderennen der Welt ein Quarter Race: das "All American" in Ruidoso, New Mexiko.

Bekannte Blutlinien sind z.B. DASH FOR CASH, EASY JET


 

                                                                    Dash For Cash, Foto: AQHA



                                                                  Easy Jet, Foto: AQHA